Ameisen-Berufe
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Vorwort
Allgemeines
Anatomie
Ameisenarten
Nestarten
Staatentstehung
Ameisen-Berufe
Jahresrhythmus
Fortpflanzung
Kastenbildung
Quellenangabe
Zusammenfassung

 

Die vielfältigen Aufgaben werden im Staate „Ameise" auf alle Bürger verteilt. Ganz grob gibt es einmal drei Bereiche:

- Die Königin gründet den Staat und sorgt für Nachkommen,
- die Männchen begatten die jungen Königinnen und
- die Arbeiterinnen erledigen alles übrige.

Die schwerste Arbeit hat wohl die Königin. Sie legt ununterbrochen Eier (mit Ausnahme im Winterschlaf). Als Beispiel legt die Königin der Grossen Roten Waldameise (Formica rufa) 50'000 Eier pro Jahr. Das heisst 1 Millionen Eier in ihrem 20 jährigen Leben.
Die Arbeiterinnen sorgen dafür, dass die Königin diese Leistung auch vollbringen kann und füttern und pflegen zudem den Staat.
Die Arbeiterinnen haben dabei einen bestimmten „Beruf", den sie praktizieren. Dieser Beruf kann wechseln, je nach Bedarf im Staat. Man kann sie sich auch nicht im menschlichen Sinne vorstellen. Es sind eher gewisse Instinkte, welche die Ameise dazu bewegen, etwas Bestimmtes zu tun.
Bei den Roten Waldameisen können wir 10 Innen- und 8 Aussendienst-Berufe unterscheiden.

 

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Eine Nestmaterialträgerin der Kleinen Roten Waldameise

 

Ich zeige diese Berufe ganz kurz auf:
 
 
Der Innendienst:
Weckerinnen: Erwachen im Frühjahr als Erste, da sie an oberster Stelle schlafen. Sie tragen die anderen Ameisen ebenfalls nach oben, damit sie durch die Wärme auch aufwachen.
Wärmeträgerinnen: Heizen das Nest, indem sie im Freien Sonne tanken, darauf ins Nest gehen, um dort die Wärme wieder abzugeben.
Speichertiere: Dienen im Frühjahr als Futterquelle (Haben im Kropf Nahrung überwintert).
Speichertier
Pflegerinnen:
Bewachen und betreuen die Speichertiere.
Brutpflegerinnen: Sorgen sich um die Entwicklung der Eier, Larven und Puppen.
Königspflegerinnen: Füttern und reinigen die Königin, transportieren sie, nehmen die Eier in Empfang und beschützen sie bei Gefahr.
Nestreinigerinnen: Halten das Nest sauber, indem sie den „Müll" aus dem Nest schaffen oder in abgelegene Müllkammern bringen.
Nestbauerinnen: Sind für die Instandhaltung und den Neuaufbau des Nestes verantwortlich.
Beutezerlegerinnen: Zerkleinern Beutetiere in „mundgerechte" Stücke.
Wächterinnen: Bewachen das Nest und alarmieren die Mitbewohnerinnen bei Gefahr.


 
Der Aussendienst:
Jägerinnen: Erlegen alleine oder in Gruppen Beutetiere wie Spinnen, Insekten, Regenwürmer u.s.w. und bringen diese zum Nest.
Sammlerinnen: Sammeln Blütennektar, Pollen und Samen als Nahrung.
Blattlausmelkerinnen: Beklopfen Blattläuse mit ihren Fühlern, damit diese einen süssen Darmtropfen von sich geben. Diese dienen den Ameisen als wichtige Energiequelle (Nahrung).
Strassenbauerinnen: Erstellen die „Ameisenstrassen", die den Ameisen zum schnellen Nahrungstransport dienen.
Nestmaterial-
Beschafferinnen:
Verteilen sich im Gelände und suchen nach Pflanzenteilen zum Bau der Kuppel.
Trägerinnen: Tragen ihre Schwestern bei Zweignestern von einem Ort zum anderen. Auch wenn das Nest aufgegeben wird, tragen sie ihre Schwestern, die nicht mitgehen wollen zum neuen Ort.