Gipsgewerbe
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Gips zu Bauzwecken war schon früh gebräuchlich. Im Mittelalter geriet diese Art in Gips zu bauen weitgehend in Vergessenheit, und in der Renaissance wurden grosse Mengen an Gips für Stuckdecken und weitere Kunst verwendet. Auch in der Landwirtschaft braucht man grosse Mengen an Gips. Der wenige Naturdünger wurde mit Gips gebunden und dadurch in seiner Wirkung verstärkt.

1788 eröffnete Christian Stamm die erste Gipsmühle Schleitheims. Die Eröffnung weiterer Mühlen erfolgte dann Zug um Zug:
- Obere Mühle (1790)
- Äusserer Salzbrunnen (1799)
- Bartenmühle (1799)
- Bachmühle (1811)
- Gipsmühle (1811)
- Salzbrunnen (1817)
- Rüedistall (1818)
- Hohbrugg (1818)

Um das rentable Gewerbe zu schützen schlossen sich im Jahre 1807 alle Gipsindustriellen zu einer Art Kartell zusammen. Die wichtigsten Vereinbarungen waren, dass die Ausfuhr von ungemahlenen Gipssteinen verboten ist und der Gipspreis einheitlich festgelegt wird. Um 1845 fiel das Ausfuhrverbot, da die einheimischen Mühlen die Menge der abgebauten Steine nicht mehr bewältigen konnten.

Trotz dem Eisenbahnanschluss in Stühlingen verlor Schleitheims Industrie gegen die Grossindustrie ständig an Boden. 1907 wurde das Gipswerk in Oberwiesen von der Firma Stamm & Co. stillgelegt. Der oberirdische Gipsabbau wurde um die Jahrhundertwende auch eingestellt, da zu dieser Zeit auch der Kunstdünger aufkam.