Schleitheim-Schaffhausen
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Schleitheim-Schaffhausen
Kunststoffproduktion
Bibliographie

 

Um das Jahr 1875 stand Schleitheim dank Gips- und Sandsteinabbau wirtschaftlich gut und hoffte nun auf eine Eisenbahnverbindung mit Schaffhausen. Daraufhin gründete Schleitheim ein Eisenbahn-Komitee. In Schleitheim hoffte man, dass die im Jahre 1859 in Angriff genommene Eisenbahnlinie Basel-Schaffhausen über Stühlingen und Schleitheim geführt würde. Dies war jedoch nicht der Fall, da 1863 die Badische-Bahn eröffnet wurde. Sie führte durch den Klettgau nach Schaffhausen. 1862 wurden Pläne zu einer Pferdebahn Stühlingen-Schleitheim-Beringen mit Anschluss an die im Bau befindliche Linie Waldshut-Schaffhausen ausgearbeitet, die aber nicht zur Ausführung gelangten. Danach machte das Schleitheimer Eisenbahn-Komitee auf eigene Faust weiter und erhielt am 11. November 1874 vom Bundesrat die Bewilligung, die Bahn auf Schweizer Boden zu erstellen. Die Realisierung einer Eisenbahn von Stühlingen nach Beringen hätte ca. 3 Millionen Franken gekostet. Doch auch dieser Traum zerplatzte, da eine wirtschaftliche Talfahrt begann, und weder die Schweizer Nordostbahn noch Baden bereit war, den Bau oder Betrieb dieser Bahn zu übernehmen. Das geschah im Jahre 1875. Danach wurde vom Eisenbahn-Komitee noch einmal 1890 ein weiterer Anlauf gestartet, welcher jedoch auch zum scheitern verurteilt war. Daraufhin übernahm im Mai 1895 die Verkehrskomission Schleitheim die Aufgaben und Bemühungen des Eisenbahn-Komitees. In der Zwischenzeit war die Elektrizität aufgekommen, was diese Sache wieder ins Rollen brachte. Nun gab es neue Möglichkeiten zur Personen- und Güterbeförderung und am 14. Februar 1904 wurde der Antrag zum Bau der Strassenbahn Schaffhausen - Schleitheim (Kürzel: St.S.S.) vom Volk gutgeheissen.

 

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Die letzte Postkutsche Schleitheim - Beringen um 1904.

 

Bereits nach eineinhalb Jahren Bauzeit konnte die Bahn am 7. August 1905 mit einer gelungenen Einweihungsfeier in Betrieb genommen werden. In den ersten Jahren florierte die Bahn. Doch schon nach dem ersten Weltkrieg (1908) ging es mit den Einnahmen der St.S.S. bergab. Nur während dem zweiten Weltkrieg (1941 bis 1946) warf die Bahn nochmals erfreuliche Einnahmen ab. Danach wendete sich das Blatt endgültig. Die Gründe dafür waren offensichtlich. Einmal blieb die erhoffte Industrialisierung aus, das Auto war den Leuten lieber als die Strassenbahn und der Gütertransport wurde von den Lastwagen übernommen. Die Folge war, dass der grosse Rat am 5. Dezember 1960 die Aufhebung der Strassenbahn entschied und diese durch einen Autobusbetrieb zu ersetzen sei. Am 1. Oktober 1964 war dann alles für eine weitere Einweihungsfeier eingefädelt worden. Die Strassenbahn (St.S.S.) wurde durch den Autobusbetrieb Schaffhausen-Schleitheim-Beggingen (ASS) ersetzt. Die ASS ist bis heute das einzige öffentliche Verkehrsmittel in die abgelegenen Dörfer Schleitheim und Beggingen. Durch Modernisierung, das Ersetzen der alten Saurer-Busse durch neue Volvo-Busse, hält diese Verbindung jeglicher Konkurrenz stand.

 

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Einer der heute im Einsatz stehenden Volvo Busse.